gesteigert auf 91.3% im Jahr 2012. Danke an dieser Stelle dem „Researcher“ Eric T. Die Frage stellt sich nun: Warum? Eine vertiefte Analyse ergibt folgende Zusatzfakten: Die Distanz der Schüsse und die Winkel aus dem die Schüsse abgefeuert werden haben sich kaum verändert. Dies bedeutet, dass diese verbesserte Save-Percentage nicht darin begründet liegt, dass die Schüsse aus weniger gefährlichen Positionen abgefeuert werden. Dies wiederum bedeutet, dass entweder die Schussqualität abgenommen oder die Goaliequalität zugenommen hat. Die These ist naheliegend, dass die Goaliequalität zugenommen hat. Die Detailanalyse von Eric T. hat zudem ergeben, dass sich diejenigen Goalies die bereits 2005 spielten - und heute noch immer im NHL-Tor stehen - im Durchschnitt nicht verbessert haben. Die neuen Goalies, die im Verlaufe dieser Jahre dazugestossen sind, haben den Gesamtdurchschnitt der Save-Percentage deutlich nach oben verschoben. In der Saison 2005/2006 waren Martin Gerber, Alex Auld, Marc Denis, Davis Aebischer, Robert Esche, Antero Niittymaki, Mathieu Garon und John Grahame so genannte „Starting-Goalies“. Im Verlauf der Jahre wurden diese Goalies durch Namen wie Carey Price, Jaroslav Halak, Jonathan Quick, Jimmy Howard, Jonas Hiller und Pekka Rinne ersetzt. Der langen Worte kurzer Sinn: Die alten Goalies sind nicht besser geworden – auch nicht schlechter wie die Statistik zeigt – aber die neuen, welche gewisse alte Namen verdrängt haben, sind spürbar besser als die bisherigen Goalies. Es gibt in der internationalen Perspektive sehr viele gute junge Goalies…aber leider pro NHL-Franchise nur zwei Arbeitsplätze und jetzt sind wir bereits beim im Titel angesprochenen Problem. Auch für sehr gute junge Goalies ist es heute extrem schwierig, sich eine Nr.1-Position in der NHL zu erkämpfen. Die Konkurrenz ist enorm. Etwas überspitzt ausgedrückt soll sich heute jeder Nr.1-Goalie in einer einigermassen kompetitiven und monetär attraktiven Liga zweimal überlegen bevor er die Liga oder sogar den Club wechselt. Er muss damit rechnen, dass er in einem neuen Umfeld mit hochkarätiger Konkurrenz um den einen Platz kämpfen muss. Selbst in Europa gibt es immer weniger Franchises mit nur einem guten Goalie, in Nordamerika schon gar nicht. Interessant vielleicht auch diese Schlussfolgerung: Man soll einem guten Goalie nicht überlange Verträge offerieren denn die guten Goalies bleiben zwar viele Jahre konstant in ihrer Save-Percentage aber die jüngere Nachfolgegeneration wird besser. D.h. ein heute guter Goalie der sein Niveau zwar in den nächsten 10 Jahren halten kann ist in 5 Jahren vermutlich im Konkurrenzvergleich nur noch ein mittelmässiger und in 10 Jahren vielleicht sogar bereits ein schwacher Goalie. Für die einzelnen Franchises ist es ratsam, vertieftes Goaliescouting zu betreiben, vor allem bei der jüngeren Generation und dies obwohl Goaliescouting generell der schwierigste Teil im Hockey-Scouting ist. D.h. die Fehlerquote der Vorhersagen liegt beim Goaliescouting deutlich über der Fehlerquote für die Stürmer und Verteidiger. Auch die Goaliestil-Frage wird alle paar Jahre wieder neu definiert. Von den ehemaligen Standup-Goalies sind kaum mehr welche übrig geblieben. Der Trend ging eindeutig in Richtung Butterfly. Aber auch die reinen Butterfly-Goalies sind ein Auslaufmodell, heute tendiert die Richtung in so genannte Hybrid-Goalies. Goalies deren Stil man nicht mehr so einfach schubladisieren kann, so eine Art Mischung aus Stand-Up und Butterfly.
Die Diskussion sei eröffnet.
Thomas
Roost, 10.10.2012 Nr1Goalie.docx
Robin Lehner
Robin Lehner
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